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Kalkfarbe

Der Kalk ist schon in Mesopotamien und Ägypten als ein wichtiger Baustoff bekannt gewesen. Der weiße Stoff wird in Form von Kalkstein (Kalziumcarbonat) in Mittel- und Süddeutschland abgebaut. Dieser wird bei bis zu 1200° C gebrannt. Dabei entsteht als Produkt der sogenannte Brandkalk (Kalziumoxid). Nachfolgend wird dieser mit Wasser in Verbindung gebracht, das wird "Löschen" genannt. Mit diesem Kalk werden überwiegend mineralische Oberflächen gestrichen. In einigen Fällen kann auch ein Anstrich auf Holz geschehen. Dies ist oft in alten Kirchen zu finden. Ein bekanntes Beispiel ist in der Region die Ausmahlung in der Bergkirche Oybin. Die Trocknung erfolgt in zwei Phasen. Zuerst verdunstet das Wasser aus der Farbe (physikalisch), in der zweiten Phase nimmte der Kalk Kohlendioxid auf und es entsteht wieder das Ausgangsprodukt Kalkstein.
Bei diesen Farben ist der Grundfarbton Weiß und kann mit bis zu 5% Pigment abgemischt werden. Dabei erhält man pastelle Farbtöne. Ein großer Vorteil liegt in der Verkürzung der Bauzeit. Bei vielen modernen Anstrichstoffen müssen bis zu 4 Wochen Standzeit des Putzes eingerechnet werden. Bei der Kalkfarbe kann wenigen Stunden nach dem Putzen das Auftragen erfolgen, es ist sogar ein großer Vorteil dies noch im feuchten Zustand des Putzes durchzuführen. Dabei verbindet sich die Farbe strärker mit dem Putz, es wird eine größere Eindringtiefe erreicht. Zwei bis drei weitere Anstriche an den nächsten Tagen stellt nach kurzer Zeit die Putzfläche fertig. Kalkfarbe sind von ihrer Eigenschaft, der Alkalität, her schon pilzwidrig. Viele modernere Anstrichmittel werden mit zusätzlichen chemischen Mitteln versetzt, um dem Pilzbefall vorzubeugen. Die Kalkfarbe braucht keine chemischen Zusätze.